Schulim Vogelmann

Er wurde im Jahr 1903 in einem kleinen Dorf von Galizien in einem typischen Aschkenaziten Milieu geboren. Nachdem seine Jugend stark vom Umzug seiner Familie nach Wien während des Ersten Weltkrieges und von einem Aufenthalt in Palästina geprägt wurde, folgte er seinem Bruder nach Florenz, wo sein Bruder an der Rabbinerschule Lehrer war. In Italien findet er einen Arbeitsstelle dank des polnischen Judes Leo Samuel Olschki, der Eigentümer der Druckerei Giuntina war. Schulim Vogelmann wurde 1928 Leiter der Druckerei. Er heiratet Anna Disegni, Tochter des damaligen Oberrabbiners von Torino, Dario Disegni, und im Jahr 1935 wurde ihre erste Tochter Sissel geboren.

Als September 1938 die Rassengesetzen veröffentlicht wurden, sollte Anna den Lehrberuf aufgeben und die kleine Sissel durfte nicht mehr zur Schule gehen.

Nach dem 8. September 1943 suchten sie in der Schweiz Zuflucht, wurden aber am 20. Dezember 1943 gefasst und verhaftet.

Sie kamen dann in San Vittore an, von wo aus sie am Morgen des 30. Januar 1944 vom Mailänder Hauptbahnhof aus nach Auschwitz deportiert wurden. Bei ihrer Ankunft wurde Schulim von Anna und Sissel getrennt, die sofort ermordet wurden; der Mann überlebte, weil er als Drucker arbeitete.

Er kam nach Florenz zurück und widmete sich ganz der Giuntina Druckerei. Er lernte Albana Mondolfi kennen, die ebenfalls den Krieg und den Tod ihres Mannes überlebt hatte, verliebte sich und heiratete erneut. Heute ist die Giuntina Druckerei noch immer ein sehr aktiver Verlag, der unter der Leitung von Schulims Sohn Daniel und seinem Enkel, der den gleichen Namen wie sein Großvater trägt, weitergeführt wird.